Die Stadt treibt den Breitbandausbau voran. 400 Grundstücke sollen bis Ende des Jahres einen Glasfaseranschluss erhalten.
NITTENAU. Bei einem symbolischen Spatenstich am vergangenen Dienstag wurden die Bauarbeiten zur Erweiterung der Breitbandversorgung offiziell aufgenommen. Rund 400 Grundstücke werden voraussichtlich bis Ende 2021 mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet sein, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Nittenau.
Nach zeitintensiven Planungen, einer Markterkundung sowie einer Bitratenanalyse hat die Stadt Nittenau in Kooperation mit dem Landkreis Schwandorf und der Telekom einen Vertrag zum Ausbau der Breitbandversorgung abgeschlossen. Etwa 400 Grundstücke werden voraussichtlich bis Ende 2021 mit FTTH versorgt sein. Das heißt, den Eigentümern wird ein kostenloser Glasfaseranschluss bis ins Haus und eine schnellere Internetverbindung ermöglicht. Förderfähig waren alle Anwesen, die bislang weniger als 30 Mbit/s empfangen haben.
Nachdem der Baubeginn coronabedingt immer wieder verschoben werden musste, eröffnete der symbolische Spatenstich am Dienstag offiziell die Bauarbeiten in Diepenried. Das Stadtgebiet Nittenau ist neben Burglengenfeld und Neunburg vorm Wald in Cluster eins eingeplant. Daher wird in diesem Bereich mit den Bauarbeiten begonnen.
Ein Jahr Bauzeit veranschlagt
Die Trassenplanung sowie die spätere Verlegung der rund 90 Kilometer Kabel werden in enger Abstimmung mit der Stadt vorgenommen, wobei das Leerrohrsystem der Stadt soweit wie möglich genutzt wird. „Innerorts wird gegraben, außerorts nutzen wir alternative Möglichkeiten wie das Pflügen“, erklärt Christian Gabor, Mitarbeiter der Baufirma RKE.
Josef Kaml, Breitbandpate der Stadt Nittenau, ergänzt: „Die Verlegung erfolgt in einer Tiefe von rund 60 Zentimeter. Dadurch sind die Leitungen schneller verlegt und wir kommen mit den Arbeiten schneller voran.“ Die Fertigstellung der 19 Anschlüsse in Diepenried ist noch diesen Sommer geplant, heißt es in der Pressemitteilung. Eine Freischaltung erfolgt ringweise und nach einer Meldung bei der Telekom.
Das gesamte Landkreisprojekt soll im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein. Für die Stadt ist eine Bauzeit von rund zwölf Monaten veranschlagt. Die Stadt kalkuliert für das gesamte Projekt etwa 750 000 Euro Eigenanteil in den Haushalt ein. Die Maßnahme wird mit 80 Prozent der Gesamtkosten vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur durch das Bundesförderprogramm Breitband bezuschusst.
Die Stadt Nittenau plant neben dem aktuell laufenden Projekt zusätzliche Programme im Bereich des Breitbandausbaus. Unabhängig davon, dass die Fördermodalitäten „sehr zeitintensiv und teilweise wahre Bürokratiemonster“ sind, gehen die Planungen gut voran, heißt es in der Pressemitteilung. Die Markterkundung sei bereits abgeschlossen und das Ergebnis der technischen sowie kommerziellen Analyse Mitte Mai zu erwarten. Anschließend werden die Ergebnisse vorgestellt, bevor es in einer Sitzung mit den Fraktionssprechern zu einer Abstimmung kommt. Das Resultat wird voraussichtlich im Juni bei der Stadtratssitzung präsentiert. Sobald das Gremium entschieden hat, ist der Einstieg in das Auswahlverfahren möglich.
Ein weiteres Projekt stellt das Sonderprogramm zur Förderung von Gewerbe- und Industriegebieten dar. Hier wurde am 31. März ein Förderantrag eingereicht, welcher aktuell noch aussteht. Nach einer Entscheidung im Gremium ist auch hier der Einstieg in das Auswahlverfahren realisierbar.
In den weiteren Planungen wird entschieden, ob in das „Grau-Flecken-Programm“ des Bundesministeriums eingestiegen wird. Damit können Anwesen versorgt werden, die weniger als 100 Mbit/s empfangen. Hier sind nach Angaben der Stadt noch die Förderszenarien abzuklären.